Alice im Wunderland ist ein US-amerikanischer 3D-animierter Fantasy-Film von Regisseur Tim Burton nach Motiven der berühmten Romanklassiker Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln von Lewis Carroll.
Die australische Newcomerin Mia Wasikowska spielt die Titelrolle.
Handlung[]
Die herangewachsene, inzwischen 19-jährige Alice Kingsley hat ihre Abenteuer im Wunderland längst vergessen, träumt jedoch immer noch von den Erlebnissen vor 13 Jahren. Mit ihrer Mutter fährt sie zu einer viktorianischen Gartenparty von Lord und Lady Ascot, die sich als Verlobungsfeier entpuppt: Vor allen Anwesenden bittet der langweilige Hamish, Sohn der Ascots, Alice um ihre Hand. Die jedoch sieht am Rand der Feierlichkeiten ein weißes Kaninchen mit Weste und Taschenuhr stehen und folgt ihm, ohne der Heirat zuzustimmen.
Sie gelangt zum Loch eines Kaninchenbaus und fällt hinein. Sie landet in einem runden Raum mit verschiedenen verschlossenen Türen. Nur eine winzige Pforte lässt sich mit einem Schlüssel öffnen. Während Alice mit einem Trank, der sie schrumpfen lässt, und einem Törtchen, das sie wachsen lässt, hantiert und zum Beispiel im geschrumpften Zustand nicht an den Schlüssel zur Pforte reicht, wird sie von dem weißen Kaninchen, aber auch der Haselmaus und Diedeldum und Diedeldei beobachtet, die prompt an ihrer Eigenschaft als „echte Alice“ zu zweifeln beginnen. Die müsse doch wissen, wie sie durch die Tür kommt, habe sie doch alles vor 13 Jahren bereits einmal erlebt. Alice gelangt schließlich durch die Pforte und befindet sich plötzlich im fantastischen Unterland, das sie als Kind falsch verstanden und „Wunderland“ genannt hatte. Nachdem vor allem die Haselmaus überzeugt ist, dass das weiße Kaninchen die falsche Alice ins Unterland gebracht hat, begeben sich alle zur weisen Raupe Absolem, die nur bestätigen kann, dass Alice in Teilen die richtige ist. Der Prophezeiung nach wird die echte Alice am Blumertag den Jabberwocky mit dem Schwert der Weißen Königin besiegen.
Bevor über die weitere Vorgehensweise beraten werden kann, wird die Gruppe von Kriegern der Roten Königin angegriffen – ihr Anführer, der Herz-Bube Ilosovic Stayne, nimmt dabei die Prophezeiung an sich – und Alice von ihrer Kreatur Bandersnatch gejagt und verwundet. Erst als es der Haselmaus gelingt, dem Bandersnatch ein Auge auszustechen, ist Alice in Sicherheit. Die Grinsekatze rät ihr, den verrückten Hutmacher aufzusuchen. Von ihm wird sie bereits sehnsüchtig erwartet und trifft hier auch auf den verrückten Märzhasen. Kurz darauf erscheinen die Truppen der Roten Königin auf der Suche nach Alice. Sie werden von Ilosovic Stayne angeführt; der mitgeführte Bluthund Bayard, dessen Frau und Welpen von der Roten Königin gefangen gehalten werden und der deswegen unfreiwillig in ihrem Dienst steht, folgte der Fährte Alices bis zum Hutmacher. Der schrumpft Alice und versteckt sie in einer Teekanne, und der loyale Bayard verrät ihr Versteck nicht.
Der Hutmacher und die winzige Alice machen sich auf den Weg zur Weißen Königin. Der verrückte Hutmacher wird dabei gefangen genommen und ins Schloss der Roten Königin gebracht. Entgegen der Prophezeiung, die eigentlich jeden Schritt Alices vorschreibt, begibt die sich mit Bayards Hilfe zum Schloss der Roten Königin. Sie gelangt als Winzling durch eine Spalte im Mauerwerk in den Schlosshof und erhält vom weißen Hasen, der in den Diensten der Roten Königin steht, ein Wachs-Törtchen. Da sie zu viel isst, nimmt sie eine überdimensionale Größe an und wird von der Roten Königin entdeckt. Alice gibt sich als „Em“ aus „Empöringen“ aus und die Königin, die von ihrem großen Kopf begeistert ist, nimmt sie an ihrem Hof auf. Am Hof trifft sie auch auf die gefangenen Diedeldum und Diedeldei sowie die Haselmaus, die ihr das Auge des Bandersnatch überreicht. Der bewacht in einer Hütte das Schwert der Weißen Köngin, das Alice für die Erfüllung der Prophezeiung braucht. Während der verrückte Hutmacher der Hinrichtung zu entkommen versucht, indem er für den überdimensionalen Kopf der Roten Königin Hüte herstellt, gelingt es Alice, das Schwert an sich zu nehmen, nachdem sie dem Bandersnatch sein Auge zurückgegeben hat. Weil Alice den Herz-Buben, der sie wegen ihrer Größe verehrt, abgewiesen hat, will der sie beleidigt wegen versuchter Verführung verhaften lassen, und die Haselmaus verrät aus Versehen Alices Identität. Alice gelingt es, auf dem Rücken des Bandersnatch vor der Armee der Roten Königin zu fliehen und gelangt auf das Schloss der Weißen Königin. Die schrumpft sie auf ihre normale Größe und fordert sie auf, am bevorstehenden Blumertag, wie in der Prophezeiung vorhergesagt, den Jabberwocky zu töten. Doch Alice weigert sich, da sie niemanden umbringen will.
Im Schloss der Roten Königin geht die Hinrichtung des verrückten Hutmachers unter anderem durch Einmischung der Grinsekatze schief. Im folgenden allgemeinen Chaos entkommen der verrückte Hutmacher, Diedeldum und Diedeldei, die Haselmaus und Bayards Familie und begeben sich zur Weißen Königin.
Der Blumertag beginnt und Alice entschließt sich, doch als Kämpferin gegen den Jabberwocky anzutreten, da sich an ihrer Stelle nur Personen wie der verrückte Hutmacher, Diedeldum und Diedeldei sowie die Haselmaus gemeldet hatten. Die Armeen der Roten und der Weißen Königin treffen auf einem schachbrettartigen Feld aufeinander. Der Jabberwocky und Alice beginnen den Zweikampf. Als sich der verrückte Hutmacher einmischt, beginnen auch beide Armeen den Kampf gegeneinander. Alice gelingt es schließlich, dem Jabberwocky den Kopf abzutrennen. Die Krone geht von der Roten Königin auf die Weiße Königin über, die wiederum die Rote Königin und ihren machthungrigen Günstling Herz-Bube ins Exil verbannt. Mit dem Blut des Jabberwocky gelingt Alice die Rückkehr zur Gartenparty. Hier lehnt sie Hamishs Heiratsantrag ab und verkündet, in Zukunft selbstbestimmt leben zu wollen.
Rahmenhandlung[]
Abgesehen von Alices Mutter und Schwester sind sämtliche Figuren der Rahmenhandlungen zum Film hinzuerdacht; aus der Literaturvorlage wiederum fehlt Alices Katze, die vor allem im zweiten Buch ("Alice hinter den Spiegeln") dessen Rahmenhandlung stark prägt. Die Rahmenhandlung setzt jedoch insofern die Originalerzählung fort, als sie im viktorianischen England, also im späten 19. Jahrhundert spielt (welches auch der Entstehungszeit der Literaturvorlage entspricht).
Auch der Übergang von der Rahmenhandlung zur Wunderlandwelt lehnt sich stark an die Erzählvorlage an: Alice erblickt das Weiße Kaninchen, verfolgt es bis zum Kaninchenloch, in welches sie schließlich hineinfällt und sich nach langem Sturz in einem Raum voller verschlossener Türen wiederfindet. Erst nachdem sie sich zum eigentlichen Wunderland mittels Schlüssel und Schrumpftrank Zugang verschafft hat, setzt die eigentliche, souveräne Handlung des Films ein.
Handlung[]
Zwar wird bei den Dialogen zwischen den Alice und den Einwohnern Wunderlands zum Teil Anleihe aus den Originaldialogen genommen; insgesamt ist der für Carroll typische Nonsens-Smalltalk jedoch stark vereinfacht und ersetzt durch Dialoge, die die Handlung vorantreiben. Auch fehlen die lyrischen Elemente der Erzählvorlage, sodass der Film epischer und prosaischer (und darum auch kohärenter und stringenter) wirkt als diese.
Die Handlung ist denn auch nicht der Literaturvorlage entlehnt, sondern schreibt diese im Abstand von etwa zehn Jahren fort, als aus dem kleinen Mädchen Alice bereits eine junge Frau geworden ist. Als Symbol dafür könnte man ihre Kleidung sehen, die nicht (wie in der Romanvorlage) mit Alices Körper mitschrumpft oder -wächst, sondern ihre Größe beibehält, wodurch peinliche Situationen entstehen, und Alice mehrfach gezwungen ist ihre Blöße zu verdecken. So wie sie kurz vor der Heirat steht, hat auch das Wunderland seine kindliche Seite verloren und sich in ein von Kriegen verwüstetes und von verfeindeten Parteien (deren jeweilige Anführerinnen die Weiße und die Rote Königin sind) verwandelt.
Insgesamt nimmt die gesamte Haupthandlung starke Züge eines typischen Fantasy-Epos an: Es geht um eine Heldin, die verschiedene Aufgaben meistern muss, ehe sie zum finalen Showdown antritt. Dem Zweikampf von Alice und dem Jaberwocky inmitten der beiden königlichen Armeen, der als Zweikampf zwischen Gut und Böse stilisiert wird, haftet denn auch etwas Apokalyptisch-Eschatologisches an. Dabei stellt insbesondere das determinierende Element, wonach Alices Schicksal sich unweigerlich, ob mit ihrem oder gegen ihr Zutun, auf den Zweikampf mit dem Jabberwocky (und ihren Sieg über hin) hinbewegt, eine starke Fortentwicklung von der literarischen Quelle dar, in der sich Alice nicht zielgerichtet bewegt, sondern eher traumwandlerisch durch das Wunderland taumelt.
Soundtracks[]
Zum Film erschienen am 2. März 2010 zwei Soundtracks:
- Die offizielle Soundtrack-CD Alice im Wunderland enthält 24 vorwiegend instrumentale Kompositionen von Danny Elfman.
- Auf der CD Almost Alice befinden sich 16 Titel verschiedener Künstler, die durch den Film inspiriert wurden. Neben Beiträgen der All-American Rejects oder Tokio Hotel feat. Kerli ist auf dem Album auch der Titel Alice von Avril Lavigne zu hören. Das ist der Titelsong des Films und als einziger Beitrag des Albums Almost Alice im Filmabspann zu hören.
Dieser Artikel basiert auf dem im Wunderland Artikel „Alice im Wunderland“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 9. März 2010 (Permanentlink) und steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine im Wunderland&action=history Liste der Autoren verfügbar. |